Regional statt global ? Innovationen verändern die Globalisierung
06.11.2011, 16.00 Uhr
Rechnet man noch das Risiko von politischen Unruhen, technischen Unfällen und Naturkatastrophen mit ein, wirkt die Idee der globalen Just-In-Time-Produktion naiv. Mancher deutsche Hersteller von Industrie- oder Konsumgütern ist bei der Suche nach immer günstigeren Produktionsbedingungen einmal um den Globus gewandert – um am Ende wieder zu Hause anzukommen, weil die Transportwege und damit die Lieferzeiten zu lang, die Qualität zu unbeständig und die Betriebsabläufe zu kompliziert waren.Was für den Produktbereich gilt, lässt sich ähnlich auch für Nahrungsmittel und Dienstleistungen sagen: Viele Lebensmittel verderben schon auf dem Weg zum Verbraucher, und die Anonymität ihrer Herkunft sorgt bei Lebensmittelskandalen für Unsicherheit. Ein oder zwei belastete Gurken können eine ganze Branche in die Krise stürzen. Wer selbst Gemüse anbaut oder einen Bauern seines Vertrauens kennt, kann sich glücklich schätzen.
Doch geht das auch in Großstädten? Müssen Shrimps aus Thailand eingeflogen werden – kann man die nicht auch in Deutschland züchten? Und dürfen Hotels, die ihre Gäste zu sparsamem Handtuchverbrauch anhalten, ihre Wäsche nach Polen zum Waschen fahren? Wie lässt sich das mit dem Klimawandel vereinbaren? Nach Jahrzehnten des Offshorings erlebt die regionale Wertschätzung gegenwärtig eine Renaissance.