Archäologie am Meeresgrund – Expedition zur SMS Undine
Ein Film von John A. Kantara,
3sat hitec am 25. August 2008 um 21:30h
Die Ostsee: Ein fast 413.000 km2 großes Gebiet, das sich zwischen Deutschland, Dänemark, Schweden und Russland erstreckt. Sie ist eines der am stärksten befahrenen Binnenmeere. Und auch ein wahrer Schiffsfriedhof. Allein während der letzten 400 Jahre sind hier mehr als 3000 Schiffe untergegangen. Damit ist die Ostsee ein ideales Forschungsgebiet für Unterwasserarchäologen.
Doch viele der gesunkenen Schiffe sind vom Zerfall bedroht. Gezeiten, Rost und Holzbohrmuscheln haben zahlreiche Wracks unwiederbringlich zerstört. Im Wettlauf gegen die Zeit versuchen Archäologen und Taucher mit modernen Methoden, die Wracks zu erforschen und zu dokumentieren.
Die SMS Undine – Kriegsschiff der kaiserlichen Marine Reinhard Öser leitet in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bodendenkmalpflege in Wismar eine Tauchexpedition zum Wrack der „SMS Undine“, die im Arkonabecken liegt. Der kleine Kreuzer galt als das modernste Schiff der deutschen Flotte. Sein Rammsporn wurde von einem aufwendigen Bugzier gekrönt, das den germanischen Wassergeist „Undine“ darstellt. Das Schiff diente im 1. Weltkrieg als Geleitschutz für Handelsschiffe und Passagierdampfer zwischen dem schwedischen Trelleborg und Saßnitz auf Rügen. Im November 1915 wurde die „Undine“ vom britischen U-Boot E19 mit 2 Torpedos versenkt. Der Verlust des ersten mit einem Kreiselkompass ausgestatteten Kriegsschiffs der kaiserlichen Marine war ein herber Schlag. 25 Seeleute fanden den Tod.