Expedition Wissen 2008 / 2009

Huskies unterwegs
Huskies unterwegs

3sat Expedition Wissen 2009
Husky und Eis – Kältetest in Finnland
1. Februar 2009 um 18 Uhr

In vier neuen Folgen bricht „Expedition Wissen“ auf 3sat ab Januar 2009 wieder auf, Neues zu entdecken und zu erforschen. In der vierten und letzten Staffel von „Expedition Wissen“ war John Kantara im eisigen Finnland mit den kälteerprobten Huskies unterwegs, die in der Lage sind, das Neunfache des eigenen Körpergewichts zu ziehen. Und in München hat Kantara hinter die Kulissen des Deutschen Museums geblickt.

Husky und Eis – Kältetest in Finnland

Wir sind im eisigen Finnland mit den kälteerprobten Huskys unterwegs, die in der Lage sind, das Neunfache des eigenen Körpergewichts zu ziehen.

Die Arktis ist gleichermaßen gefährlich wie faszinierend – eine Winterwunderwelt, die es in sich hat. Die grandiose Natur zu erleben, bedeutet, Kältegrade von bis zu minus 50 Grad Celsius und enorme körperliche Strapazen auf sich zu nehmen. Zwar haben sich am nördlichsten Rand der Zivilisation Mensch und Tier an die Kälte angepasst. Doch braucht es auch heute noch besondere Fähigkeiten, um die klimatischen Herausforderungen der Arktis zu überstehen.

Giganten im Packeis: Handelsschiffe auf dem Weg durchs Nordmeer

OTSO Eisbrecher

Finnische Schiffsingenieure haben neue Schiffe entwickelt, die als Tanker, Containerschiff oder Frachter fungieren und gleichzeitig auch Eisbrecher sind: sogenannte Double-Acting-Schiffe. Ein Double-Acting-Schiff, das ohne Eisbrecherbegleitung die Nordostpassage schaffen kann, kostet zwar fast das Doppelte eines konventionellen Schifftyps, trotzdem würde sich schon heute der Einsatz lohnen:

Eisbrecher im finnischen Winter

Eisbrecher sind im finnischen Winter die einzige Möglichkeit, sich durchs Polareis zu bewegen. Neun Eisbrecher halten auf der finnischen Seite des bottnischen Meerbusens die Schiffsrouten offen und befreien festsitzende Handelsschiffe aus dem Packeis. Eine davon ist die OTSO.

Doch im Hohen Norden werden die Winter milder, das Eis schmilzt und eröffnet neue Möglichkeiten: Die Nutzung der Nord-Ostpassage und der Behringstrasse verkürzt die Seerouten nach Asien um 40 Prozent. Doch noch wäre selbst für die OTSO das Packeis der Nordostpassage gefährlich. Dabei kann der Eisbrecher mit einer Spezialausrüstung aufwarten. Die Entwickler des Eisbrechers haben versucht, mit vielen Tricks die Reibung zwischen Schiffshülle und Eis möglichst gering zu halten. Der rostfreie und besonders schlüpfrige Spezialstahl durchschneidet das Eis wie eine Messerklinge.

Die OTSO ist ein Kraftpaket: Angetrieben wird sie von vier Diesel-elektrischen Maschinen. Den zwei Heckpropellern stehen über 20.000 PS zur Verfügung. Das ermöglicht dem Schiff bei einer Eisdicke von über einem halben Meter eine Geschwindigkeit von 16 Knoten. Maximal kann die OTSO eine Eisdecke von knapp anderthalb Metern durchbrechen. Damit gehört sie noch immer zu den stärksten Eisbrechern, die in der nördlichen Ostsee operieren. Entwickelt wurde das Schiff von dem finnischen Schiffsbauer, Aker Arctic.